Mit einem ungestümen Trommelwirbel überrascht der libanesisch-französische Organist und Komponist Naji Hakim (*1955) den Hörer mit seiner „Ouverture libanaise“: die sprühende Vitalität der Hafenstadt Beiruts, eine flirrende orientalische Hitze, pulsierende Rhythmen, dissonante Schärfen und einschmeichelnde klangliche Süße – Hakim zündet gleichsam ein Feuerwerk musikalischer Impressionen aus seinem Geburtsland. Und die alterwürdige Dame aus dem Essener Dom? In ihrer neuen Heimat in St. Cyriakus in Weeze ist die ehemalige Domorgel zu neuem Leben erwacht. Und wie. Das Bombardwerk mit seinen bissigen Fanfaren schnappt förmlich nach den Ohren des Hörers, der glänzende Mixturenchor in jedem der fünf Teilwerke tänzelt durch die große Hallenkirche, und die weichen grundtönigen Flöten laden zum schmunzelnden Verweilen ein. Hakims orientalische Ouvertüre trifft auf den Inbegriff abendländischer Kultur, die Orgel; vielleicht kann dieses Orgelwerk sogar ein lohnenswerter Beitrag zur Verständigung zweier sich fremder Religionen und Kulturen sein. (...)
Naji Hakim (*1955) Ouverture libanaise
Léon Boëllmann (1862-1897) Suite Gothique op. 25
Dietrich Buxtehude (1637-1707) Praeludium C-Dur BuxWV 137
Franz Liszt (1811-1886) Angelus. Prière aux anges gardiens
Joseph Callaerts (1838-1901) Toccata e-Moll op. 29
Zsolt Gárdonyi (*1946) Mozart changes
Johann Sebastian Bach (1685-1750) Toccata con Fuga in d-Moll BWV 565
